6 bildungsstrategie 2016 – bericht des regierungsrates an den grossen rat 1 ausgangslage mit der sorgfältigen umsetzung der bildungsstra- tegie will der kanton bern für alle kinder, jugend- lichen und erwachsenen die bestmögliche bil- dung gewährleisten. ziel des regierungsrats ist es, eine gute bildung im kanton bern zu erhalten und zu stärken. bildung ist ein offener, lebenslanger und aktiv gestalteter entwicklungsprozess des menschen. dabei werden potenziale im geistigen, kulturellen und lebenspraktischen bereich erkundet und entfaltet. jede und jeder einzelne muss – unab- hängig von herkunft, geschlecht und sozialem hintergrund – die möglichkeit haben, an diesem entwicklungsprozess teilzunehmen, der zu einer eigenständigen und verantwortungsbewussten lebensgestaltung beiträgt. gute bildung ist somit eine grundlage für die individuelle entfal- tung und alltagsbewältigung, für kreativität und für eine erfolgreiche teilhabe am gesellschaft- lichen leben, für die nachhaltige entwicklung der ganzen gesellschaft und der wirtschaft, kurz: für den erfolg unseres kantons. um gute bildung zu gewährleisten, sind kompetenz, vertrauen und unterstützung not- wendig. das a und o eines gelingenden unter- richts sind gute, tragfähige zwischenmensch- liche beziehungen auf allen bildungsstufen: von der volksschule bis zu den hochschulen und der weiterbildung. dazu braucht es gut ausgebildete lehrpersonen und dozierende, die sich gezielt weiterbilden und die kinder, jugendlichen und erwachsenen bei ihrem wissensstand abholen und fördern. die lehrpersonen und dozierenden wiederum sind auf professionelle schulleitungen angewiesen, die ihre teams kompetent führen. kindergarten- und schulkinder, jugendliche und erwachsene wollen als menschen wahr- genommen, geachtet und geschätzt werden. sie wollen in ihrer begeisterungsfähigkeit und kreativität, in ihrem kooperativen miteinander, im kritischen denken, fleiss und durchhaltever- mögen, in ihrer konfliktfähigkeit, empathie und fairness gefordert und gefördert werden. hierzu ist die vermittlung von vertrauen unabdingbar: vertrauen in die eigenen fähigkeiten, vertrauen ins gegenüber, vertrauen in die zukunft. lehr- personen unterstützen schülerinnen und schü- ler, jugendliche und erwachsene dabei. sollen die bildungsstätten vertrauen und unterstützung vermitteln, muss sich auch die politik an dieser grundhaltung ausrichten. zen- tral ist die zuversicht in die kompetenzen der bildungsinstitutionen und lehrpersonen. die entwicklung und nutzung entsprechender gestaltungsfreiräume ist dabei von grosser bedeutung. massnahmen und veränderungen müssen immer auch zum ziel haben, vertrauen in das bildungssystem und in seine akteurinnen und akteure aufzubauen. die grundlagen der öffentlichen bildung1.1